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Geistliches Wort

„Bedenke Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehrst“

Aschenkreuz auf Stirn

Liebe Leser,

wenn ich mit den Kindern in der Schule über den Aschermittwoch als Beginn der Fastenzeit spreche, sind sie immer etwas irritiert und finden es „gruselig“; die Vorstellung „Staub zu sein und zum Staub zurückkehren“.

Ich versuche ihnen dann zu erklären, dass wir Menschen ja alle sterbliche Lebewesen sind, dass wir eines Tages gehen müssen, dass jedes Leben endet und das wir als Christen darauf hoffen, bei Gott anzukommen, dass es nach dem Tod für uns weitergeht und wir als gläubige Menschen darauf vertrauen dürfen, nach unserem Leben ganz bei Gott zu sein.

Das spielt für die Kinder oft (noch) keine große Rolle, aber, und das ist für mich eigentlich entscheidend, sie verstehen, dass wir Menschen nicht alles in der Hand haben, nicht alles machen können, dass nicht alles so läuft, wie wir es vielleicht gerne hätten, dass wir nicht „die Fäden in der Hand haben“.

Gott ist es, der uns das Leben schenkt, er haucht uns den Lebensatem ein, erst durch ihn wird der bloße Staub etwas Lebendiges.

Wir sind nicht die Allwissenden, die Macher; wir sind Geschöpfe Gottes, die die Welt von ihm geschenkt und von ihm anvertraut bekommen und wir haben gleichsam Auftrag und Geschenk, die Welt in der wir Leben zu verwalten, sorgsam und verantwortungsvoll damit umzugehen, eben weil sie Geschenk Gottes ist.

Und: Wir können und müssen nicht alles alleine schaffen, da ist jemand, der all unsere Wege mit uns geht.

Gerade die Fastenzeit lädt uns immer wieder aufs Neue dazu ein, uns und unser Leben in den Blick zu nehmen und Gott (vielleicht auch neu) einen Platz in unserem Leben zu geben und auch zu überlegen, wie wir unser Leben sinnvoll und gut gestalten können.

 

Wenn wir am Aschermittwoch im Gottesdienst mit der Asche ein Kreuz auf die Stirn gezeichnet bekommen, werden wir persönlich angesprochen, wir selbst sind gemeint, jeder einzelne von uns.

„Bedenke Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehrst“ wird uns auf den Kopf zugesprochen.

Und das stärkste Zeichen für uns Christen, das Kreuz rückt in den Mittelpunkt und weist darauf hin, was sich in den kommenden Wochen ereignen wird.

Bei all den Krisen, Kriegen, Katastrophen und Anschlägen, die sich täglich neu ereignen und uns Angst machen, bei allem Leid, aller Not und aller Sorge dürfen wir wirklich vertrauen, wir sind nicht allein, wir sind von Gott beschützt und begleitet, der alle Wege mit uns gehen will.

Nehmen wir die Fastenzeit als Anlass, ihm Platz zu geben in unserem Leben, ihm, der uns das Leben geschenkt hat und uns den Auftrag gibt mit der uns anvertrauten Welt sorgsam umzugehen.

Herzlich darf ich Sie zu den besonderen Gottesdiensten und Veranstaltungen in der bevorstehenden Fastenzeit einladen, die Sie in dieser Ausgabe finden.

Franziska Hackenspiel, Gemeindereferentin