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Geistliches Wort

Geistliches Wort im Dezember

„… warten voller Hoffnung auf das Kind im Stall…“

 Dieser Vers eines adventlichen Liedes kommt mir dieser Tage immer wieder in den Sinn. Sicher gibt es dafür mehrere Gründe. Zum Einen das an Weihnachten beginnende „Heilige Jahr“, welches unter dem Leitsatz „Pilger der Hoffnung“ steht, zum Anderen aber sicher auch die vielen hoffnungslosen Nachrichten, die derzeit in Kirche und Welt verbreitet werden. Gewiss leben wir in schwierigen, unsicheren und friedlosen Zeiten, doch wird der Mensch sich nie selbst davon und daraus befreien können. Die Gottvergessenheit unserer Zeit und auch die bewusste Verdrängung Gottes aus dieser Welt sind sicher ein Grundübel und der Ursprung vieler oben genannter Entwicklungen. Gott hat sich dieser gebrochenen und unerlösten Welt angenommen, er konnte es nicht deutlicher zeigen: Er selbst wird Mensch durch und in seinem Sohn Jesus Christus. Er tritt in diese Welt ein und in Jesus Christus beginnt sein Reich mitten unter uns. Wir haben Grund zur Hoffnung inmitten aller Hoffnungslosigkeit, wenn wir auf das Licht der Heiligen Nacht schauen, das von der Krippe ausgeht. Gegen alle Hoffnung ist es uns Christen möglich zu hoffen (vgl. Röm 4,18). Zeichen dieser Hoffnung ist das göttliche Kind im Stall zu Bethlehem, hier beginnt ein Weg der Hoffnung, der alle Menschen auf seinen Pfad ruft. Gott kommt uns entgegen, er wird Mensch und macht den ersten Schritt auf uns zu, er kommt auch in den Widrigkeiten, Probleme, Sorgen, Katastrophen unserer Welt und Zeit auf uns zu, er lässt uns nicht allein. Wie schön ist es einen Weg zu beschreiten, bei dem man weiß, dass jemand uns freudig und liebevoll entgegenkommt. Einen solchen Weg zu gehen, fällt oftmals leichter, denn wir sind motiviert und der Gedanke an den entgegenkommenden Gott gibt uns Kraft.

 

Insofern ruft uns das Heilige Jahr, das Papst Franziskus in der Heiligen Nacht (24.12.2024) im Petersdom eröffnen wird, diesen Weg der Hoffnung wieder neu ins Bewusstsein. Der Papst öffnet die Heilige Pforte und wir werden daran erinnert, dass seit der Nacht von Bethlehem der Weg ins wahre Leben wieder geöffnet ist. Wir alle sind Pilger der Hoffnung und Menschen der Hoffnung, wenn wir unser Herz für das Jesuskind öffnen. Lassen wir uns von seinem Heiligen Geist die Kraft schenken und motivieren, den Weg des Glaubens zu gehen, der uns nie hoffnungslos werden lässt. Mit dem Weihnachtsfest und dem beginnenden Heiligen Jahr begegnen wir den hoffnungslosen Zeiten dieser Welt.

„Alle Menschen warten hier und überall, warten voll Vertrauen auf das Kind im Stall. (…). Zeichen der Liebe Gottes ist das Kind im Stall!“

Pfr. Johannes Kerwer